Schriftsteller Heinrich Peuckmann ist gestorben

Vor einigen Tagen haben wir von LesART diese traurige Nachricht beim Lesen der NRZ entdeckt. Heinrich Peuckmann war als Schriftsteller und Mitglied des Boedekerkreis NRW e.V. einige Male in der Stadtbücherei, später Mediathek Kamp-Lintfort und hat aus seinen Büchern gelesen. Bei den Schülern kam er mit seinen Vorlesungen gut an und seine freundliche ruhige Art zu erzählen ist auch mir in guter Erinnerung. Er gab mir den Hinweis auf das Kinderbuch  “11 Jungens und ein Fußball”, welches kurz nach dem 2. Weltkrieg in Lintforts ‚Kolonie’ und in Kohlenhuck spielt. Es ist ein besonderes Buch aus dem altbekannten Schneider-Verlag, geschrieben von Hanns Vogts, der wiederum ein Cousin des erkannten Fußballers Berti war. Auch diese Hintergrundinfos stammen von Heinrich Peuckmann. Er war immer bereit, für Rat und Auskunft. . Viele andere Romane und Kinderbücher konnte er zu dem Thema „Leben in einer Bergarbeitersiedlung“ nennen. Er hat auch selbst über den Bergbau und das Leben im Ruhrgebiet geschrieben. Das Buch “Tim und Anna fahren ein” eignet sich noch immer gut, Kindern die Welt untertage lebendig zu machen.

Was seine Persönlichkeit ausmachte, zeigt dieses Gedicht, welches seine Kinder auf Heinrich Peuckmanns Facebookseite als Nachruf veröffentlichten:

WESHALB SONST
Greif nach den Sternen, weshalb
sonst bist du gekommen
auf die Welt, übersteigere
dich selbst, nimm Anteil
an dem, was dir noch fehlt und
hol es in dein Leben
Reich sollst du werden, reich
an Gedanken, reich an Gefühlen
zu den deinen, zu denen
die es geworden sind, zu denen
die es noch werden, denk dich
hinaus über den Ort, dahin
Geburt dich stellte, greif
Nach den Sternen
Übersteigere dich selbst
oder willst du verdorren
bei Fahrradfahrten am Kanal
immer geradeaus auf
ausgefahrener Strecke, auf
vertrockneter Spur, kein Weg
nach links, keiner nach
rechts, immer geradeaus
der Lehmspur folgend, aus der
nichts Grünes sprießt
immer gefangen im ach so
Kleinen. Vorgegebene Bewegung
Geradeaus und doch immer nur
zurück zu trocknem Leben.
Greif nach den Sternen, oder willst
du verharren, wohin Geburt
dich stellte? Sie handelt aus Zufall
du handelst bewusst.

Möge er in Frieden ruhen.

Zum Tod von Franjo Terhart

Vor wenigen Tagen erfuhren wir über die Anzeige in der Rheinischen Post vom Tod Franjo Terharts. Sicher ist der Autor vieler historischer Romane und Jugendbücher vielen unserer Leser bekannt. Auch als Kulturbeauftragter der Stadt Neukirchen-Vluyn hatte er 25 Jahre ein ausgezeichnete Kulturprogramm gestaltet. Auch als Bürgerin der Nachbarstadt  habe ich es gern besucht. Viele Schulklassen haben ihn und seine Erzählungen aus der Römerzeit bei Autorenbegegnungen in der Stadtbücherei und später in der Mediathek erlebt.

Im letzten Jahr war er zum Welttag des Buches in der Lesungsreihe “Feierabend” in der Mediathek das letzte Mal zu Gast. “Vor dem Urknall war Ich” – Diese philosophische Erzählung überreichte mir Franjo Terhart nach seiner Lesung. Ich wollte das hochwertig mit Bildern von Heinrich Maas ausgestattete Buch erst nicht annehmen, erschien es mir doch zu wertvoll. Doch er bat mich dringend, es zu lesen, sei es irgendwann einmal, wenn ich Zeit und Ruhe für Philosophie hätte – dann solle ich ihm eine Rückmeldung geben. In den stillen Corona-Monaten habe ich es endlich gelesen, doch nun ist die letzte Verbindung zu ihm nur eine in Gedanken. Mit einer kleinen Werkausstellung erinnern wir in der Mediathek an ihn. Sein Tod ist  unfassbar. Ruhe in Frieden.190408_pm_franjo_terhart_web