Eines unserer neuen Bücher heißt “Magic Cleaning”. Die Japanerin Marie Kondo beschreibt darin die Magie des Putzen. Der Titel allein stellt eine tolle Verlockung für alle dar, die Putzen bisher eher als ungeliebte Arbeit erlebten, denn als Magie oder Zauber. So lautet der Untertitel sogar: “Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert” Aber Achtung: Diese Frau Kondo liebt Aufräumen über alles, schon als Kind hat sie nichts lieber getan, als Wohnzeitschriften gelesen, die aufgeräumte Zimmer dargestellt haben, um so inspiriert die Kleiderschränke ihrer Familienmitglieder zu entrümpeln. Gut, dass sie in Japan lebt und mir und meiner Familie nicht zu nahe kommen konnte. Ohne zu fragen, Dinge in den Altkleidersack zu werfen, die Bruder oder Vater ihrer Beobachtung nach mehr als 6 Monate nicht getragen hatten, so etwas empfindet mancher schon als Grenzen verletzend. Über das Kapitel “Bücher” kann man bei der Realisierung ihrer Vorschläge nur lachen oder zur darstellenden Kunst gelangen. Ihr Vorschlag zur Reduzierung der Bücher im heimischen Bücherregal lautet: Die wichtigsten Seiten raus reißen, abheften oder – noch Platz sparender – einfach nur die Essenz aufschreiben. Dass Deborah Marschner, deren Filz-Objekte im Juni im Info-Treff ausgestellt waren, diese Empfehlungen der Putzfetischistin gelesen hatte, ist sehr unwahrscheinlich! Aber diese Künstlerin hat, um ihre Lieblingsbücher künstlerisch zu interpretieren, zufällig genau diesem Vorschlag entsprochen, als sie Buchkunst erstellte. Sie hat das Wichtigste ihrer Lieblingsbücher an einigen Sätzen fest gemacht, diese ausgeschnitten und so ein wirklichen Auszug erhalten, ein Kunstwerk eben – oder Magie? Hier einige Bilder solcher Kunstobjekte aus alten, aber geliebten Büchern:
Hallo,
Ich will ja nicht meckern und die Überleitung kaputt machen, aber das Buch wird völlig falsch wieder gegeben. Das kann ich nicht unkommentiert lassen. Erstmal behandelt das Buch das Thema Aufräumen und nicht Putzen. Das sind ja völlig verschiedene Dinge. Sachen von anderen wegzuschmeißen, findet die Autorin auch falsch – das hat sie nur als Teenie gemacht. Und auch das Herausschreiben bzw. -reißen von Textpassagen aus Büchern hat sie als unsinnig verworfen. Sie sagt: Alles wegschmeißen! Nichts für ungut! 🙂