Berufsalltag in Buchhandlungen und Bibliotheken

Am 02. August 2012 erschien in der NRZ in der Rubrik “Auf ein Wort” ein Artikel von Lars von der Gönna mit dem Titel “Buch(ver)kauf, gar nicht so leicht”. Das gesamte Team der Stadtbücherei Kamp-Lintfort hat sich über diesen Beitrag köstlich amüsiert, sind uns doch   derartige Anfragen von Lesern  auch  nicht unbekannt. Besonders stolz sind wir natürlich, wenn es uns gelingt, trotz solch diffuser Angaben den richtigen Titel zu finden. Ein Dank geht an den Autor Lars von Gönna und an das Justiziariat der NRZ, die zugestimmt haben, dass dieser Artikel im Blog der Stadtbücherei veröffentlicht werden darf:

“Gestern in der Buchhandlung. Bildhübsche, rehäugige, sommersprossige Buchhändlerin hier – im Dunkeln tappende Käuferin dort. Letztgenannte sprach: “Also im Titel, wissen Sie, da kam irgendwas mit ‘Sommer’  vor. ‘Sommergarten’, ‘Sommerbeet’, na jedenfalls soll es ein Krimi sein, aus Schweden, sind ja so toll, toll sind die. Oder Kopenhagen, naja, sie kennen die natürlich alle. Ich meine, der war rot, rot mit so einem typischen Häuschen drauf, wo die Finnen Urlaub machen, sowas. Jedenfalls ‘Sommerfrische’ kam im Titel vor oder ‘Sommerferien’. “
Die Verkäuferin; “Also ich finde hier im Computer…”
Kundin: “Ich meine, das ist derselbe Kommissar, der trotz Alzheimer diesen Fall mit den verschwundenen Geschwistern gelöst hat. Die, die gar nicht tot waren, sondern bloß verheiratet. Sie wissen doch, der, na, Johannson oder Hendrickson. Hach, die Figuren sind so lebendig, unvergesslich, man meint, man wär’ immer dabei.  Nein, nicht gebunden! Taschenbuch!!! Sowas liest man ja doch nur einmal. Also der Titel, das war todsicher ‘Sommergrippe’ oder ‘Sommernachtstraum’ und es soll furchtbar spannend sein”
Diese süßen Sommersprossen, die leise Verzweiflung in den geduldigen Rehaugen: Es gibt Helden, die kommen in keinem Roman vor.

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